Viele Menschen, ob Leistungssportler, Schüler oder andere fühlen sich öfters bedrückt/gestresst. Sie spüren dieses Gefühl der Beklemmung, stehen fast ständig unter Strom, wissen aber meistens nicht, woher es kommt und wie sie damit umgehen sollen.
Wer dieses belastende und gesundheitsgefährdende Gefühl des Getrieben seins loswerden möchte, sollte zunächst zwei grundsätzliche Haltungen akzeptieren.
- Druck kommt immer von innen.
Eigene Erwartungen, Befürchtungen oder Einschätzungen/Bewertungen sind der Ausgangspunkt für unsere Gefühle. Auch wenn von außen (Trainer/Lehrer/Führungspersonen) Druck kommt, so muss er immer noch zum eigenen Druck gemacht werden. - Jede/r hat gemäß Viktor Frankl die Freiheit und die Möglichkeit seine Wahrnehmung zu verändern und damit den Geschehnissen eine andere Bedeutung zu geben.
Ein entschiedenes Ja zu diesen beiden Einsichten ist wichtig, dann kann sich Veränderungsmotivation entwickeln und im besten Fall auch zur Leidenschaft werden.
Die Erziehung zum Erfolg hat in unserer Leistungsgesellschaft einen hohen Stellenwert. Unter Erfolg wird dabei meist Geld, Ansehen, Titel oder das Erreichen von Positionen gemeint, was aber nicht mit einem zufriedenen oder glücklichen Leben übereinstimmen muss. Da der Mensch auch aus der Evolution heraus ein übergroßes Bedürfnis nach Zugehörigkeit empfindet, strengt er sich an dazuzugehören. Das macht ihn aber empfänglich für die Verabsolutierung sog. Antreiber, welche im schlechten Fall für eine ständige Alarmstimmung sorgen, Erholung sehr schwierig machen und letztendlich äußerst schädlich für die Leistungsfähigkeit sind.
Die Transaktionsanalyse kennt 5 zentrale Antreiber (aber natürlich gibt es auch noch viele andere), die unser Leben sehr belasten können:
- Sei immer perfekt!
- Sei (anderen) immer gefällig!
- Streng Dich immer an!
- Sei immer stark!
- Beeil Dich immer!
Das Schlimme an diesen Antreibern ist, dass man nie ankommen kann. Das so wichtige Gefühl „Du bist Ok, so wie du bist“ kann sich nicht entwickeln und somit bleibt ein gesundes Selbstwertgefühl auf der Strecke. Der getriebene Mensch ist auf einer ständigen Flucht vor sich selber. Es ist immer zu wenig, mehr, mehr, mehr…
Persönlichkeitsentwicklung ist die Entwicklung zum Ja zur eigenen Person, zum Ja zu den eigenen Fehlern, Stärken und Neigungen.
Der Radwechsel
Ich sitze am Straßenhang.
Der Fahrer wechselt das Rad.
Ich bin nicht gern, wo ich herkomme.
Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre.
Warum sehe ich den Radwechsel
mit Ungeduld?Bertold Brecht