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Prüfungsblackout – ein mentaler Notstand!

Die Angst zu scheitern!

Wenn bei mündlichen oder schriftlichen Prüfungen plötzlich das Gelernte nicht mehr abrufbar ist, dann ist das schon mitunter für die Betroffenen eine echte Katastrophe. Ganz besonders dann, wenn in den Tagen vor der Prüfung intensiv gelernt und wiederholt wurde.

Die Ursachen für Prüfungsblackouts sind oft Konzentrations- und Lernschwierigkeiten, die breit gefächert sind und in einem ersten Schritt geklärt werden müssen. Sie reichen von körperlichen Ursachen (Probleme mit der Schilddrüse oder mit dem Blutdruck u.a.), über psychische Belastungen (Stressproblematiken, Angst- oder Beziehungsstörungen) bis hin zu ungünstigen Verhaltensmustern (wenig Bewegung, falsche Ernährung, ungünstige Lernstrategien, Interesse- oder Motivationsdefiziten).

Letztendlich führen Konzentrations- und Lernschwierigkeiten aber häufig zu weiteren, sehr ernsten Sekundärproblem. Es kann zu Prüfungsblackouts kommen und in der Folge zu einem Anstieg der Angst bzw. Panik vor Prüfungen. Mit jedem weiteren Prüfungsblackout wächst die Angst vor einem neuerlichen Prüfungsversagen, was das Problem für den Lernenden noch einmal verschärft. Oft entsteht in dieser Situation der sog. „Teufelskreislauf der Angst“. Die Angst, dass in einer Prüfungssituation wieder alles schief geht, erhöht die Aufmerksamkeit gegenüber dieser Gefahr, die dann ihrerseits die Wahrnehmung auf die bevorstehende Angst und ihre körperlichen Reaktionen erhöht. Letztendlich ist diese Reaktion aber für die Konzentrationsfähigkeit kontraproduktiv und führt zum Effekt „der sich selbst erfüllenden Prophezeiung“.

Der bekannte Hypnotherapeut Ortwin Meiss hat diesen leidvollen, meist unbewussten Prozess untersucht und dabei folgende mentale Abläufe (Bilder, Gefühle, Gedanken) beschrieben. Die vorgestellten Bilder von Menschen mit Prüfungsangst stellen meist Situation dar, in denen das Versagen fokussiert wird (z.B. das Bild einer Prüfungssituation, wo gerade Fragen gestellt werden, auf denen man nicht vorbereitet ist). Körperliche Reaktionen (Adrenalinausstoß) werden als Vorzeichen einer nicht zu bewältigenden Herausforderung interpretiert. Zu guter Letzt drehen sich die Gedanken um negative Erwartungen und mögliche Enttäuschungen gegenüber Eltern und Freunde.

Wie kann geholfen werden? 

Nachdem die Ursachen lokalisiert sind, wird ein mentaler Trainingsplan entwickelt werden, der einerseits Lernstrategien, Verhaltensweisen oder medizinische Interventionen beinhalten kann und andererseits immer auch die Angstreduktion und die Stärkung der Zuversicht zum Ziel hat.

Prüfungsängste lösen einen schweren Leidensdruck aus. Menschen, die daran leiden, sollten auf alle Fälle Hilfe in Anspruch nehmen.

Martin Volgger

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