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Wie steht es mit dem mentalen Wohlergehen junger Leistungssportler*innen?

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Das mentale Wohlbefinden junger Athleten*innen?

Unter der Leitung von Jens Kleinert hat ein Team der Deutschen Sporthochschule Köln eine repräsentative Umfrage mit dem Ziel gestartet, das psychische Wohlbefinden jugendlichen Wettkampfsportler*innen, vorzugweise aus NRW, zu erheben.

Letztendlich nahmen 267 Athletinnen und 212 Athleten mit einem Durchschnittsalter von 17,5 Jahren teil. Drei Viertel der Befragten gingen zum Zeitpunkt der Befragung noch zur Schule, die anderen waren schon berufstätig. Ein Viertel der Befragten wiesen ein Trainingspensum von weniger als 10 Stunden, 60,8% zwischen 10 und 20 Stunden und 11% zwischen 20 und 30 Stunden pro Woche auf.

Der Fragebogen bezog sich auf verschiedene Lebensbereiche. So waren Fragen zur Schule, Ausbildung, Sportart, Trainingsumfang, sportliche und berufliche Ziele, mentale Gesundheit, Stress, Befinden im Training und im Wettkampf sowie Fragen zur finanziellen Unterstützung zu beantworten.  

Nun zu den Ergebnissen:

  1. Mehr als jede dritte Befragte erlebt sehr hohe Anforderungen. Termindruck, übermäßig viele Aufgaben und wenig Zeit für sich. Die weiblichen Teilnehmerinnen zeigen sich eindeutig stärker belastet.
  2. Nur 10% der Befragten machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Auch hier differenzieren die Ergebnisse nach Altersgruppen und Geschlecht.
  3. Die psychische Gesundheit der Kaderathleten*innen ist mit den Daten vor Corona gleichzusetzen. Jede*r 7 Athlet*in hat ein erhöhtes Depressionsrisiko. Auch hier scheinen weibliche Athleten*innen mehr davon betroffen zu sein.
    Fazit der Projektgruppe: „Insbesondere Athletinnen und 16-17-Jährige benötigen Unterstützung und Bera­tung“
  4. Jede*r dritte NRW-Kaderathlet*in ist wenig stressresistent und jede*r vierte hat ein niedriges Selbstmitgefühl. Die beiden Kriterien „Stressresistenz“ und „Selbstmitgefühl“ sind sehr wichtig für die mentale Gesundheit. Fehlen diese beiden Kompetenzen oder sind sie nur schwach ausgeprägt, dann kann es zu Überforderungssituationen kommen.
  5. Die Athleten*innen fühlen sich im Alltag weniger unterstützt als im Sport. Eltern und Teamkolleg*innen werden am häufigsten als gute oder sehr gute Unterstüt­zungsquellen eingeschätzt.
    Fazit der Projektgruppe: „Gute Leistungen im Training und Wettkampf brauchen eine gute Unterstützung im Alltag“

Zusammenfassend meint die Projektgruppe: „Viele Sportler*innen sind psychisch gesund (vergleichbar mit der Zeit vor Corona). Sie sind mehrheitlich stressresistent und verfügen über gute Res­sourcen zur Bewältigung von Stress und Problemen…“
Bei der differenzierten Betrachtung der Ergebnisse bestünde jedoch Handlungsbedarf. Bestimmte Gruppen brauchen Hilfe.

Martin Volgger

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