Sterzing-Südtirol-Italy
+393386367191
info@mental-online.com

Rückschläge, ja bitte!

Coaching für Athleten, Manager oder einfach für Menschen, die sich weiter entwickeln wollen.

Jugendlichen

Der Lernprozess verläuft selten geradlinig. Er ist geprägt von Fortschritten, Rückschlägen, Unsicherheiten – und nicht selten von der Versuchung, einfach aufzugeben. Viele Menschen starten motiviert mit einer neuen Fähigkeit, einem Kurs oder einer Sprache, doch ebenso viele geben schon nach kurzer Zeit wieder auf. Warum ist das so? Welche tieferliegenden Gründe führen dazu, dass so viele Lernprozesse vorzeitig abgebrochen werden?

Wenn Menschen aufgrund von Rückschlägen zu schnell aufgeben, können verschiedene Ursachen eine Rolle spielen:

  1. Der Glaube an die eigenen Möglichkeiten
    Wer in seiner Biografie wiederholt Misserfolge erlebt hat, entwickelt oft einen geringen Selbstwirksamkeitsglauben – die innere Überzeugung, gesetzte Ziele kaum oder gar nicht erreichen zu können. Diese Haltung führt häufig dazu, dass bereits kleinere Hindernisse als unüberwindbar empfunden werden.

  2. Das Paradox der Reaktanz
    Unsere Denk- und Verhaltensmuster sind durch Überzeugungen und Gewohnheiten geschützt. Wenn neue Lerninhalte diesen widersprechen, kann unbewusst ein innerer Widerstand entstehen. Lernen fordert Veränderung – und Veränderung löst oft Abwehr aus.

  3. Überhöhte Erwartungen
    Viele starten mit dem Anspruch, in kürzester Zeit sichtbare Erfolge zu erzielen. Bleiben diese aus, entsteht Frustration. In einer Welt, die schnelle Ergebnisse verspricht – etwa durch Apps, Online-Kurse oder Werbeversprechen – fehlt häufig die Geduld für einen nachhaltigen Lernprozess.

  4. Ängste und Selbstzweifel
    Jeder Rückschlag oder Misserfolg trägt auch eine Botschaft in sich. Er kann deutlich machen, welchen Preis eine tatsächliche Veränderung mit sich bringt. Ist diese Botschaft bedrohlich – etwa, dass es notwendig wäre, eine Beziehung zu beenden, den Arbeitsplatz zu wechseln oder deutlich mehr Zeit und Energie in ein Training zu investieren – kann die Motivation schnell sinken.
    Auch die Angst vor Fehlern oder vor dem Scheitern selbst ist ein häufiger Grund dafür, sich aus einem Lernprozess zurückzuziehen. In sozialen Netzwerken und Online-Communities begegnet man häufig scheinbar perfekten Lernverläufen anderer. Der Vergleich kann entmutigen: „Warum gelingt es der Person in drei Wochen – und mir nicht?“ Dabei sieht man meist nur das Endergebnis, nicht aber die Mühe und Umwege auf dem Weg dorthin.

  5. Fehlende Struktur
    Ohne einen klaren Plan, feste Routinen und erreichbare Etappenziele wird das Lernen unübersichtlich und anstrengend. Rückschläge wirken dann wie der letzte Auslöser zum Aufgeben.

Wer sich auf den Weg macht, etwas Neues zu lernen, sollte sich bewusst sein: Lernen ist kein gerader Pfad, sondern ein individueller Prozess mit Höhen und Tiefen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner